Zum zweiten Mal verbrachten wir (9 Kids/Jugendliche, 2 Erzieher aus der Jugendhilfe und erstmalig auch ein Hund) an einem geheimnisvollen, mysteriösen Ort im Herzen der Pfalz, bei gutem Wetter und guter Stimmung unser Wildniscamp.
Ohne Strom und fließendes Wasser richteten wir uns für 5 Tage und 4 Nächte dort ein. Mit einfachen Hilfsmitteln (Messer/Säge) stellten wir unsere Alltagsgegenstände wie Löffel/Gabel/Göffel und Essschalen selbst her. Wir lernten, Wurfhölzer, Scoutlanzen und Atlatl (Speerschleudern) herzustellen, erprobten uns an ihrer Anwendung und übten den Umgang.
- Das Verhalten in einer weitestgehend „wilden“, naturbelassenen Umgebung stand ebenso auf dem Programm, wie meditative Elemente aus der Wildnispädagogik.
- Eine weitere Zielsetzung war die Müllvermeidung, die bereits in der Planung des Camps ihren Anfang nahm.
- Auch die Nachhaltigkeit und die Nutzung der natürlichen Ressourcen standen im Vordergrund (wer einmal 20 Liter Wasser über etwa 50 Höhenmeter von der Quelle zum Camp geschleppt hat, wird automatisch sparsam mit dem kostbaren Nass umgehen).
- Wie im letzten Jahr, brachten wir alles, was wir an Holz zum Basteln oder Bauen brauchten, aus Silz (notwendiger Rückschnitt der Bäume im Kinderdorf) mit.
Nachdem wir im letzten Jahr von den Rangern/Jägern ein Reh und ein Wildschwein zum Zerwirken bekommen hatten, wagten wir uns dieses Jahr an die Herstellung von Trockenfleisch, was uns auch gut gelang.
Den Kindern tat die Entschleunigung aus dem „alltäglichen“ Trott sehr gut. Sie hatten zu Beginn Schwierigkeiten sich auf die Meditationen einzulassen (20 Minuten ohne irgendeine Beschäftigung am Baum sitzen, können schon anstrengend sein, wenn man es gewohnt ist, den ganzen Tag „Action“ zu haben), konnten sich im Laufe des Camps aber immer mehr auf die meditativen Elemente unseres Projektes einlassen (barfuß durch den Wald laufen oder Baummeditationen mit einschlafen im Schutz des Baumes) und sie freuen sich schon auf nächstes Jahr im Pfälzer Wildniswald.
Ein besonderer Dank gilt unseren „Waldgeistern“, die uns diesen Ort für unser Wildniscamp überlassen und immer mal wieder einen wohlwollenden Blick auf uns werfen.
Text und Fotos: Thomas Schäfer, GEB, Kinder- und Jugenddorf Maria Regina