Nachruf Maria Roser

Ehemalige Vorsitzende des Katholischen Fürsorgevereins für Mädchen, Frauen und Kinder verstorben

Mit Trauer haben wir vom Tod der ehemaligen Vorsitzenden des Katholischen Fürsorgevereins für Mädchen, Frauen und Kinder, Maria Roser erfahren. Sie verstarb im Alter von 99 Jahren in Ludwigshafen. Wir sind ihr zutiefst dankbar verbunden.

In ihre Amtszeit fällt unter anderem der Erweiterungsbau der Kinderklinik in Mundenheim, der im Oktober 1967 feierlich eröffnet wurde. Die Kosten beliefen sich auf 8,2 Millionen Mark, der Zuschuss des Landes war 5,2 Millionen Mark. Der Neubau an der Karolina-Burger-Straße machte die Erweiterung der Kinderklinik, die Einrichtung einer Entbindungsstation und die Unterbringung des Heims für Mütter und Kinder möglich. Im Rahmen des Festaktes zur Einweihung ernannte sie Dr. Helmut Kohl (damals noch MdL) zum ersten Ehrenmitglied im Katholischen Fürsorgeverein St. Annastift.

Großes Engagament für Kranke, Frauen und Kinder

1912 startet die engagierte Lehrerin Karolina Burger (geboren 1878 Regensburg, gestorben 1949 Altötting) ihr Engagement für die Ärmsten. Ihr Katholische Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder, Abt. Pfalz e.V., Ludwigshafen – das spätere St. Annastift – wird schnell zu einem Refugium für uneheliche Mütter, verwaiste Säuglinge und Kleinkinder. Heute stehen in dieser Tradition das Kinderheim St. Annastift und die Kliniken für Kinder- und Jugendmedizinund Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses.

Als Karolina Burger aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt als Vorsitzende des Fürsorgevereins aufgeben musste, übernahmen engagierte Frauen aus Ludwigshafen ihre Aufgaben.

  • Von 1932 bis nach dem Krieg war Maria Bohl erste Vorsitzende.
  • Von ihr übernahm Emma Maria Hambsch.
  • Ab 1965 bis Ende der 70-er Jahre führte Maria Roser den Verein, der sich in dieser Zeit auch Fürsorgeverein St. Annastift nannte.
  • Sie übergab die Leitung an Frau Ball (Vorname unbekannt).
  • Später übernahm Schwester Dr. Petronia Steiner als Generalpriorin des Institut St. Dominikus den Vorsitz.

Zeitstrahl St. Annastift - Mundenheim

  • 1912 startet Karolina Burger ihr Engagament für die Ärmsten.
  • 1913 mietet sie ein großes Haus in Mundenheim und gründet den Katholischen Fürsorgeverein.
  • Ab 1916 unterstützt das „Institut der Armen Schulschwestern“ Speyer (Institut St. Dominikus) den Fürsorgeverein mit Schwestern
  • 1927 wird das Haus Königstraße 51 gekauft und im Fürsorgeheim ein kleines Krankenhaus eröffnet.
  • 1928 hat dieses drei Betten für Geburten, 12 Kinderbetten und 20 für internistische, chirurgische und orthopädische Patienten.
  • Es folgt die Gründung der ersten Säuglingspflegerinnenschule der Pfalz.
  • Beim 23. Luftangriff auf Ludwigshafen im Mai 1944 wird das St. Annastift zu 80 Prozent zerstört, auch Tote waren zu beklagen.
  • 1945 erfolgt mit großem Aufwand die Instandsetzung des Fürsorgeheims, der Kinderabteilung und der Operationsräume.
  • Im Oktober 1953 wird das neue Kinderkrankenhaus mit 100 Betten (an der Mundenheimer Straße) als erste Kinderklinik in der Pfalz eröffnet.
  • Im Oktober 1967 wird ein weiterer Bau für Kinderklinik, Entbindungsstation und Kinderund Erziehungsheim in Betrieb genommen.
  • 1975 eröffnet das neue Personalwohnheim mit der Kinderkrankenpflegeschule.
  • 1984 löst sich der Katholische Fürsorgeverein auf, das Institut St. Dominikus übernimmt die Trägerschaft.
  • 1985 fusionieren das St. Marienkrankenhaus und die Kinderklinik St. Annastift zum St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus. Das Kinderheim wird eigenständig weitergeführt.